DRK-Bereitschaft übergab Rollatoren, Krankenbetten und vieles mehr an Rot-Kreuz-Partner in Oborniki
Dannenberg. Mit einem aus drei Transportfahrzeugen bestehenden Hilfskonvoi in die polnische Stadt- und Landgemeinde Oborniki startete vergangenen Freitag eine Delegation der DRK-Bereitschaft Lüchow-Dannenberg. Ziel der dreitägigen Tour war die über 18000 Einwohner zählende Stadt am Fluss Warthe. Dorthin brachte die Rot-Kreuz-Crew um Kreisbereitschaftsleiter Matthias Lippe medizinische Hilfsgüter, wie Krankenstühle, Rollatoren samt Ersatzteilen, Gehhilfen, Krankenbetten, spezielle medizinische Badewannen, aber auch Second-Hand-Bekleidung. Übergeben wurden die Spenden zum einen an den Schulkreis Oborniki des Polnischen Roten Kreuzes, der im einstigen Schloss eine Berufsschule betreibt und an die zentrale Einrichtung „Monar“. Es handelt sich dabei um eine Rehabilitationseinrichtung für Behinderte und Obdachlose.
Aus dem dortigen Lager werden Bewegungshilfen gegen Bescheinigungen ausgegeben, die dort auch wieder zurückgegeben werden müssen. Soweit möglich, werden diese Hilfsmittel immer wieder repariert und neu ausgeliehen. Grażyna Stachowiak von der Hospiz-Freiwilligengemeinschaft in Oborniki bedankte sich für die dauerhafte materielle Unterstützung. Sie war zudem besonders interessiert an dem Angebot von Seniorenwohnungen, dass der DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg aktuell mit großer Nachfrage anbietet. Den wiedererstarkten Austausch zwischen dem lokalen PCK und dem DRK-Kreisverband begrüßte insbesondere Bürgermeister Tomasz Szrama. Er befand, dass dieser Kontakt der Stadt Oborniki bestens zu Gesicht stehe.
Während der gesamten drei Tage wurden die Lüchow-Dannenberger von Lehrer Adam Malinski [LWW – Kulturpresiträger] betreut, der die Programmgestaltung über die drei Tage organisiert hatte und viele Gespräche simultan in die jeweiligen Landessprachen übersetzte.
Welche besondere Wertschätzung Blutspendern in Oborniki zukommt, das erfuhr am ersten Abend auch der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Lüchow, Karl Harald Schulz, der als ehrenamtlicher Helfer den Hilfskonvoi begleitete. Die Präsidentin des Kreisverbands Polnisches Rotes Kreuz (PCK) und gleichzeitige Leiterin der dortigen zentralen Blutspendeeinrichtung, Urszula Bak, ehrte auf dieser Feier des Bezirkes sogenannte Ehrenblutspender mit Auszeichnungen und Medaillen. Dieser Rahmen war dann für Lippe den Anlass, die seit dem Jahr 2008 bestehende Partnerschaft zu bekräftigen und sich für den Besuch der Delegation aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des Lüchow-Dannenberger DRK-Kreisverbands zu danken.
Die Besichtigung der hoch modernen Freizeitbegegnungsstätte am Rogozińskie-See unweit von Obornicki war am Sonnabend für Lippe und Schulz Anstoß von Überlegungen, künftige Freizeiten von jungen Rot-Kreuz-Mitgliedern oder von sozial eingeengten Familien im Rahmen von Ferienfreizeiten dort anzubieten. Allein die Corona-Pandemie hatte die ersten Ansätze für ein gemeinsames länderübergreifendes Jugendaustausch-Projekt unterbrochen, so hieß es vom Kreisbereitschaftsleiter. Im Verlauf eines gemeinsamen Arbeitsessens zwischen PCR-Vertretern um Bak und den deutschen Gästen fanden sich Gemeinsamkeiten, die zum Ziel haben, weitere Anstrengungen zu unternehmen, um die bestehenden Kontakte noch aktiver und lebendiger, damit attraktiver zu gestalten. Am Sonntagmorgen verabschiedete sich die Lüchow-Dannenberger Delegation von ihren polnischen Gastgebern, die im Übrigen sämtliche Aufenthalts- und Verpflegungskosten übernommen hatten, und reiste ab.
Info-Kasten: Es besteht ein Partnerschaftsvertrag zwischen dem Landkreis Oborniki und dem Landkreis Lüchow-Dannenberg sowie zwischen der Stadt Oborniki und der Stadt Lüchow. Der DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg pflegt seit 2008 eine Partnerschaft mit dem PCK Oborniki. Die Stadt Wustrow unterhält zudem eine Partnerschaft zur Oborniki-Nachbarstadt Rogoźno.
Quelle Fotos: Karl Harald Schulz