Verständigungspolitische Informationsfahrt des BDV-Landesverbandes Niedersachsen
Auf Einladung des Vorstandes des BdV Hannover, Herrn Michael Gediga, den wir schon bei der Kulturtagung des LM Weichsel-Warthe in Fulda kennenlernen durften, haben wir uns, mein Mann und ich vom 23. Bis 26.09.2024 der Busreise nach Poznan/Posen angeschlossen.
Obwohl schon in früheren Jahren mehrere Male mit unserer Landesgruppe, aber auch mit der Landesgruppe Hannover in Posen weilten (bei der deutschen Minderheit und Besuch des Soldaten-Friedhofes), erlebten wir nun viele schöne Sehenswürdigkeiten der Stadt Posen.
Im „Park Inn by Radisson“ Poznan untergebracht, begrüßten uns Herr Zielnica, seit 2023 stellvertretender Bundessprecher LWW, sowie Prof. Kolacki von der Uni Posen. Ersterer stand uns während der gesamten Zeit als Dolmetscher zur Verfügung.
Das 1. Abendessen genossen wir im naheliegenden Restaurant BROVARIA am Stary Rynek, das auch eine Brauerei einschloss.
Am 2. Tag besuchten wir wieder den Stary Rynek, wo uns durch eine Stadterklärerin
das Wichtigste von Posen übermittelt wurde. So bekam Posen schon 1253 das Magdeburger Stadtrecht verliehen. Das wichtigste Bauwerk ist das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert sowie die schönen Krämerhäuser aus gleicher Zeit sowie das Denkmal „Bamberka“ und das gleichnamige Museum, welches an die Zuwanderung von Deutschen aus der Bamberger Gegend in den Raum Posen erinnert. (Bedingung war der nachweisliche katholische Glauben).
Eine etwa halbstündige Busfahrt brachte uns am Nachmittag zur Uni (Adam- Mickiewicz-Universität), wo uns im Collegium Historicum ein großer Fundus vieler Wissen-schaftsgebiete gezeigt wurde, der den Studierenden zur Verfügung steht.
Beeindruckend war hauptsächlich der Vortrag von Prof. Dr. Hab. Jerzy Kolacki in deutscher Sprache über „Die Rolle von Poznan in den deutsch-polnischen Beziehungen vom 19. Jahrhundert bis jetzt“.
Die Provinz Posen war das historische Zuhause des polnischen Staates und seit dem Mittelalter Zuwanderungsgegend vieler Deutschen. Von 1719 – 1783 siedelten hier viele Bauern aus dem deutschsprachigen Raum: sie wurden teilweise durch die adligen Grundbesitzer angeworben.
Am vorletzten Tag besuchten wir die Universitätsbibliothek in Posen, welche uns beeindruckend die Handschriften der Gebrüder Grimm in verschiedenen Büchern mit zahlreichen Notizen, aber auch andere historische Bücher, wie eine „Bibel für Arme“ (nur aus Bildern bestehend), Lebensläufe von Chopin u. a. Komponisten, ein deutsches Wörtherbuch Verlag Leipzig von 1854. Vom BdV Hannover wurden Bücher von Sehenswürdigkeiten Niedersachsens als Geschenk übergeben.
Höhepunkt war dann der Besuch des Marschallamtes der Woiwodschaft Wielkopolska Posen, das uns durch seine Größe (55m hoher Glasbau mit 11 Etagen, Stübenring) beeindruckte.
Hier haben über 1000 Mitarbeiter, auch andere GmbH`s ihren Arbeitsplatz.
Empfangen wurden wir von verantwortlichen Mitarbeitern,
- der Direktorin des Büros für internationale Zusammenarbeit, Frau Anna Markiewicz
- der Direktorin des Landes Brandenburg für Großpolen, Frau Magdalena Antoniewicz
Frau Markiewicz, seit 25 Jahren Direktorin für internationale Zusammenarbeit, berichtete u. a. dass sie auch bei der Vertragsunterzeichnung zwischen Niedersachsen und der Woj. Wielkopolska dabei war.
So bestehen Partnerschaften mit Schweden, Deutschland (Hessen und Nieder-sachsen), Ukraine, Bulgarien, Moldawien, Kroatien.
Eine Delegation von Hannover war bereits in Posen. Viele Städte Polens haben bereits eine Partnerschaft mit Niedersachsen.
Die Beauftragte des Landesbrandenburg, Frau Antoniewicz berichtete über die vielen Aktivitäten auf Schloss Trebnitz, wo jährlich deutsch-polnische Feste gefeiert werden. Auf verschiedenen Gebieten (Umweltschutz, Bildung, Landwirtschaft, Polizei, Gerichte, Handwerkskammern) sowie auch sportliche Aktivitäten (Tennisverband) werden praktiziert.
Die letzte Veranstaltung unserer Reisegruppe brachte uns nach Objezierze, etwa 30 Minuten von Posen entfernt, wo wir zunächst in einem Kultur- und Sporthaus von dem Mitglied der Polnisch-Deutschen Gesellschaft, Herrn Adam Maliński, empfangen und begleitet wurden.
Überrascht wurden wir von einer Schülervolkstanzsgruppe, die uns in polnischer Tracht ihre tänzerischen Fähigkeiten zeigte und von uns viel Beifall bekam.
Anschließend besichtigten wir die schöne Schloss- und Parkanlage sowie das innere des Schlosses, in dem während des 2. Weltkrieges der Warthegauleiter seine Sommerresident hatte.
Ein gemeinsames Essen unserer Gruppe mit den Internatsschülern beendete diesen schönen Tag. Am nächsten Tag fuhren wir gutgelaunt wieder unserer Heimat zu.
Als Mitreisende der LM Weichsel-Warthe Sachsen-Anhalt sagen wir ein herzliches Dankeschön dem Vorstand des Landesverbandes Hannover, besonders Herrn Gediga für die Organisation und Fürsorge während des Aufenthaltes, aber auch Herrn Zielnica, der uns ständig als Übersetzer und Betreuer zur Verfügung stand.
Ellen Eberwein
LM Weichsel-Warthe Sachsen-Anhalt