
Band 2 der „Biographischen Beiträge zur Geschichte der Provinz Posen“ erschienen. Ärztinnen und Ärzte
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Pressemitteilung
… zum Nutzen der Kranken will eintreten …“
Band 2 der „Biographischen Beiträge zur Geschichte der Provinz Posen“ erschienen. Ärztinnen und Ärzte
Der zweite Band der „Biographischen Beiträge zur Geschichte der Provinz Posen“ widmet sich einer besonders verantwortungsvollen Berufsgruppe: den Ärztinnen und Ärzten. Es ist eine Sammlung von 413 Lebenswegen, die zeigt, wie viel medizinischer Forschergeist, humanitäres Engagement und auch persönlicher Mut von Menschen ausging, die im Raum der historischen Provinz Posen geboren wurden. Diese Ärztinnen und Ärzte – viele von ihnen jüdischer Herkunft – haben durch ihre wissenschaftliche Arbeit, ihre ärztliche Praxis und nicht zuletzt durch ihr gesellschaftliches Engagement zur Entwicklung der Medizin in Deutschland, Polen und weit darüber hinaus beigetragen. Ihre Lebensgeschichten erzählen von Bildungshunger, Berufung, aber auch von Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung. So wird dieses Werk nicht nur zu einem Beitrag zur Regionalgeschichte, sondern auch zu einem eindringlichen Zeugnis deutsch-polnischer Erinnerungskultur. Viele dieser Biographien lassen erkennen, wie eng in der Region Posen deutsche, polnische und jüdische Lebenswelten miteinander verwoben waren. Der Band erinnert an medizinische Errungenschaften und beleuchtet gleichzeitig auch das dunkelste Kapitel unserer Geschichte. Es erinnert aber zugleich auch an diejenigen, die in einer Zeit politischer Verfolgung ihre ärztliche Berufung nicht aufgaben, die trotz Repressalien ihren Mitmenschen beistanden und Menschlichkeit bewiesen. Sie stehen für das, was Medizin im tiefsten Sinne sein sollte: Dienst am Menschen – unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung.
Exemplarisch seien drei Mediziner aus dieser besonderen deutsch-polnischen Kontaktzone hervorgehoben:
►Wiktor Bross (1903-1984), der unter widrigsten Bedingungen 1958 erstmals am offenen Herzen in Polen operierte
► Samuel Kristeller (1820-1900), der eine Entbindungsmethode entwickelte, die in der Fachliteratur als „Kristeller Technik“ bezeichnet wird.
► Wilhelm Filehne (1844-1927) arbeitete erfolgreich bei der Arzneimittelentwicklung für die Farbwerke Höchst (Antipyrin, Pyramidon).
Mit dieser biographischen Sammlung wird die verdienstvolle Arbeit von Dr. Joachim Heinrich Balde (1910-2008) fortgesetzt und gibt den Vertriebenen, Verfolgten und Vergessenen einen Namen, ein Gesicht und ihre Würde zurück.
Biographische Beiträge zur Geschichte der Provinz Posen. Band 2
:Ärztinnen und Ärzte. Remscheid 2025
ISBN: 978-3-86870-890-5