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Brücken des Dialogs: Begegnungsfahrt nach Lódź und Zduńska Wola

Brücken des Dialogs: Begegnungsfahrt der Landsmannschaft Weichsel-Warthe (LWW) nach Lódź und Zduńska Wola

(22. – 26. Oktober 2025)

1. Hintergrund und Anreise (22. Oktober 2025)

Der Termin der Begegnungsfahrt war nicht zufällig gewählt: Am 25. Oktober 2025 feierte Zduńska Wola das 200-jährige Jubiläum der Stadtrechtsverleihung.

Die Einladung des Bürgermeisters von Zdunska Wola zu diesen Feierlichkeiten wurde bereits im Vorfeld durch den Vorsitzenden des Geschichtsvereins Towarzystwo Przyjaciół Zduńskiej Woli (TPZW), Dr. Jarosław Stulczewski, bei der Bundeskulturtagung in Fulda übermittelt.

Am Vormittag des 22. Oktober 2025 reiste die LWW-Delegation nach Lodz (Łódź). Die Delegation wurde unter anderem durch Bundessprecher Dr. Lothar Jakobi, Schatzmeister Hubert Leja und dem Geschäftsführer des BdV Landesverband Niedersachsen, Michael Gediga, vertreten. In Dresden stieg Frank Müller, aktives Mitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen, zu.

Die Delegation erreichte Lodz gegen 22:00 Uhr. Im Hotel Tobaco warteten bereits weitere Gäste, darunter der stellvertretende LWW-Sprecher Przemek Zielnica; Pfarrer Waldemar Gabryś von der evangelischen Gemeinde aus Lissa (Leszno, Posener Land), der seit fast zwei Jahren Beiträge für „Weg und Ziel“ und „Posener Stimmen“ verfasst; sowie Dr. Zdzisław Włodarczyk, Autor zahlreicher Artikel im „Jahrbuch Weichsel Warthe“ und regelmäßiger Gast bei den Bundeskulturtagungen in Fulda.

2. Programm in Łódź (23. Oktober 2025)

Besuch der St.-Matthäus-Kirche und Stadtspaziergang

Für Donnerstag, den 23. Oktober 2025, war um 10:00 Uhr der Besuch der St.-Matthäus-Kirche (Mathaeikirche) vorgesehen. Die Delegation traf pünktlich ein und wurde dort von Herrn Peter Kirsch, der die Betreuung und Dolmetscherdienste in Łódź übernahm, sowie von Pfarrer Michał Makula von der evangelisch-augsburgischen Kirche empfangen.

Nach der Besichtigung des Gotteshauses schilderte Pfarrer Makula in seiner deutschsprachigen Rede die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde, ihre Bedeutung in der multikulturellen Stadt Łódź und lieferte interessante technische Informationen zum Gebäude.

Anschließend unternahmen wir einen Stadtspaziergang und zeigten uns begeistert von den zahlreichen renovierten Objekten – oft ehemalige Manufakturen oder Residenzen reicher Lodzer Kaufleute. Wir besichtigten unter anderem die Villa von Eduard und Mathilde Herbst, die heute als „Herbstpalast“ eine Zweigstelle des Kunstmuseums beherbergt.

Treffen mit der deutschen Minderheit

Nach dem Mittagessen fand im Konferenzraum des Hotels Tobaco das Treffen mit Mitgliedern der deutschen Minderheit und des deutschen Bibelkreises statt.

Zunächst sprach Dr. Jakobi über die Entstehung der Hilfskomitees und die Gründung der Landsmannschaft Weichsel-Warthe. Es folgte der Vortrag des Ethnographen Prof. Dr. Krzysztof Woźniak von der Universität Łódź mit dem Titel: „Łódź: Eine Stadt, vier Kulturen”.

Anschließend referierte Peter Kirsch über die Geschichte und die Tätigkeit der deutschen Minderheit, insbesondere der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft in Łódź und des Deutschen Bibelkreises in Pabianice.

3. Weitere Besichtigungen in Łódź (24. Oktober 2025, Vormittag)

Am Freitagmorgen, dem 24. Oktober 2025, besichtigte die LWW-Delegation zunächst die Lodzer Trinitatiskirche. Auf dem Programm standen ferner:

  • Der Besuch des Wasserkanal-Museums „Dętka” – ein ovaler Regenwasserspeicher unter dem Plac Wolności (Freiheitsplatz) in Łódź, der als Denkmal der Wassertechnik gilt.
  • Die Besichtigung des Stadtmuseums „Muzeum Miasta Łodzi”, umgangssprachlich „der kleine Louvre” genannt, das ursprünglich die Residenz des Fabrikanten Izrael Poznański war.

4. Feierlichkeiten in Zduńska Wola und Kooperationsvereinbarung (24. – 25. Oktober 2025)

Am Freitagnachmittag, dem 24. Oktober 2025, und am Samstag, den 25. Oktober 2025, nahm die Delegation der Landsmannschaft Weichsel-Warthe auf Einladung des Bürgermeisters Konrad Pokora und des Geschichtsvereins Towarzystwo Przyjaciół Zduńskiej Woli (TPZW) an den Feierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte an Zduńska Wola teil.

Kooperationsvereinbarung

Am Freitagnachmittag trafen sich Vertreter der LWW mit den Vertretern der Stadtverwaltung – dem Bürgermeister von Zduńska Wola, Konrad Pokora, und dem Vorsitzenden des Stadtrats von Zduńska Wola, Tomasz Pohl.

Während des Treffens wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der LWW und der TPZW unterzeichnet, die von folgenden Personen paraphiert wurde:

  • Dr. Lothar Jakobi – Bundessprecher der LWW
  • Dr. Jarosław Stulczewski – Vorsitzender des Geschichtsvereins TPZW

„Dies ist eine wichtige Geste der Zusammenarbeit, die an die gemeinsame Geschichte von Zduńska Wola und der Region anknüpft, deren Anfänge bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreichen, als sich die Stadt dank Ansiedlern verschiedener Nationalitäten – darunter zahlreiche Weber deutscher Herkunft – entwickelte”, fasste Dr. Stulczewski zusammen.

Nach der Unterzeichnung des Abkommens besuchte die Delegation die örtliche evangelische Kirche, das Museum für Stadtgeschichte von Zduńska Wola und die Baptistenkirche.

Samstagsprogramm

Am Samstag, dem 25. Oktober, nahm die Delegation an der feierlichen Enthüllung des Denkmals für den Gründer von Zduńska Wola, Stefan Złotnicki, teil und besuchte das Museum – Geburtshaus des Heiligen Maximilian Maria Kolbe.

In den lokalen Medien von Zduńska Wola war zu lesen: „Der Besuch der LWW-Delegation war ein schönes Symbol für den Dialog, die Erinnerung und die gemeinsame Geschichte, die die Menschen auf beiden Seiten der Oder weiterhin verbindet, insbesondere die Nachkommen der Weber aus Zduńska Wola, die im Geschichtsverein TPZW und der LWW tätig sind”.

5. Rückreise (26. Oktober 2025)

Am Sonntagvormittag reiste die Delegation über Breslau und Dresden zurück nach Deutschland.

Die Begegnungsfahrt wurde vom Land Hessen nach § 96 BVFG ermöglicht.

PZ

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