Vom 30.04.2025 bis zum 4.05.2025 hatte ich das große Vergnügen, zusammen mit einer Gruppe der evangelischen Kirchengemeinde in Warschau, am 39. Kirchentag in Hannover teilzunehmen. In diesen ereignisreichen vier Tagen konnte ich viel lernen, indem ich einige der unzähligen Stände auf dem Messegelände besuchte, wo sich Organisationen aus dem gesamten Spektrum des sozialen und geistlichen Lebens präsentierten. Sehr bildend waren auch die Diskussionen und Bibelstudien, von denen es in diesen Tagen jede Menge gab; besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Veranstaltung mit der Bischöfin Mariann Edgar Budde, einer Geistlichen der Episkopalkirche, von der in diesem Jahr die ganze Welt gehört hat.
Als deutschstämmiger junger Mensch, der in Polen lebt, habe ich mich auch sehr gefreut, unter den vielen Vereinen, die auf der Messe vertreten waren, auch den Stand des Konvents der ehemaligen evangelischen Ostkirchen zu besuchen. Sowohl in Polen als auch in Deutschland kennen nur wenige Bürger die Geschichte der deutschen Minderheit in Polen aus der Vorkriegszeit. Deshalb bin ich froh, dass es Verbände gibt, die sich für das Gedenken an diese und andere Gruppen von Deutschen einsetzen, die einst in großer Zahl in Mittel- und Osteuropa lebten. Ich hoffe, dass mit der Annäherung zwischen Polen und Deutschland und dem zunehmenden Interesse an Polen in Deutschland diese Erinnerung nicht verblasst und dass die Deutschen mit ihren Wurzeln in Polen mehr über das Land ihrer Vorfahren erfahren und den Kontakt zu den hier noch lebenden Bürgern deutscher Herkunft aufrechterhalten möchten.
Nach fünf Tagen voller vielseitiger Aktivitäten reiste unsere Gruppe gut gelaunt und um wertvolle Erfahrungen reicher nach Polen zurück. Ich persönlich bin begeistert vom Kirchentag und freue mich auf den Besuch in Düsseldorf im Jahr 2027!
Ich möchte die Leserinnen und Leser dazu ermutigen, Polen zu besuchen. Die Touristenzahlen aus Deutschland haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, und in vielen kleineren und größeren Städten des Landes gibt es aktive evangelische Kirchengemeinden, die oft von Zuwanderern aus Deutschland gegründet wurden und einen interessanten und nicht selbstverständlichen Höhepunkt der Reise bedeuten. Seien Sie herzlich eingeladen!
O. Woltman,
Medizinstudent in Warschau